Aus der Baubeschreibung zum Bauantrag vom 07.07.2020:
Der Neubau schließt die entstandene Baulücke am Ludwigsplatz zwischen Wöhrl Stammhaus und SportScheck.
Spiegelsymmetrisch und ortstypisch von stehenden Formaten geprägt, wird die Fassadenebene durch vertikal aufstrebende Schattenfugen von seinen Nachbarn gelöst und in kleinformatige „Häuser“ aufgeteilt, die der Typologie der historischen Altstadt Rechnung tragen und für das Gebäude zum identitätsstiftenden Merkmal werden. Durch eine weitere Schattenfuge wird die Fassade horizontal gegliedert.
Angrenzend an das Wöhrl Stammhaus folgt die hintere Fassadenebene dem Rücksprung des Nachbarn in den Obergeschossen und stellt so die Volute an der Brandwand angemessen frei, ohne die Ruhe und Symmetrie der Fassade zu opfern.
Großzügige über zwei Geschosse verlaufende Portale verbinden das Haus repräsentativ mit der Fußgängerzone und eröffnen der Ladenfläche eine adäquate Präsentationsfläche. Eingänge sind technisch grundsätzlich in jedem Feld möglich und erlauben eine flexible Nutzung. Die Formate der Öffnungen in den Obergeschossen lehnen sich in Proportion und Lage an die neobarocke Fassade des Wöhrl Stammhauses an. Sämtliche Öffnungen erhalten eine dezente Fase.
Die Fassade am Ludwigsplatz besteht aus großformatigen vorgehängten Stahlbetonfertigteilen. Sichtbar bleiben nur feine vertikale Stoßfugen. Fensterrahmen und Paneele werden in metallischen Oberflächen ausgeführt. In Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde wird das Dach (wieder) mit filigranen Gauben in Holzbauweise versehen. Sie dienen rein technischen Zwecken und integrieren sich unaufgeregt in die Dachlandschaft.
Es entsteht ein Gebäude, das sich unmittelbar mit dem Ort verknüpft – zurückhaltend und dennoch prägnant.
Bilder: Olaf Tiedje – www.olaftiedjie.de