
Der Grund für die Ablehnung von Abriss und Neubau war ein tiefes Unbehagen – wegen der im Vergleich zum Umbau weit höheren Kosten und der danach ebenfalls höheren monatlichen Belastung, vor allem aber aufgrund der Frage: Wohin mit der Kanzlei während der Bauphase? So wurde zunächst ein Umbau fokussiert, wurden Studien dazu angefertigt, Vor- und Nachteile abgewogen und Kosten ermittelt. Während der Präsentation der erarbeiteten Planung im Stadtplanungsamt der Stadt Nürnberg wendete sich jedoch das Blatt: Man begann damit, die Idee eines Neubaus zu diskutieren und eine stimmige städtebauliche Lösung zu skizzieren. Der Hübsch & Ramsauer-Entwurf von der Immobilie eines Freiberuflers im Wohngebiet, die dauerhaft Sympathien erzeugt, spannend ist und stimulierend wirkt, begeisterte den Bauherrn. Er ließ sich davon überzeugen, dass es bei diesem Vorhaben sinnvoll ist, mehr zu tun als umzubauen und mehr Geld zu investieren als ursprünglich geplant. Die Architekten konnten ihm vermitteln, dass es wichtig ist, über den Tellerrand hinauszublicken und ein Bauwerk zu schaffen, das ihm langfristig dient und den Aspekten der Nachhaltigkeit gerecht wird. Der Neubau wurde schließlich gemeinsam realisiert.

Von Mosaiksteinchen zum Gesamtbild
Entscheidend für diesen Erfolg war die enge partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bauherrn und Architekten: Ein intensiver Gedankenaustausch, wöchentliche Jour fixe und eine ehrliche Kommunikation, die unterschiedliche Meinungen verträgt. Gemeinsam und engagiert fügten Bauherr und Architekt die „Mosaiksteinchen“ zusammen und freuten sich, dass sich das Projekt zu einer großen, stimmigen Lösung entwickelte: 5400 Kubikmeter Bauvolumen mit 500 Quadratmetern Büro- und 100 Quadratmetern Wohnfläche, 17 Stellplätzen, davon 14 in der Tiefgarage. Baubeginn mit Abriss war im Juni 2002, Einzug am 19. Mai 2003. Innerhalb eines Jahres wurden mehr als eine Million Euro investiert, und es entstand ein großzügiges Bauwerk mit optimaler Ausrichtung auf die vier Himmelsrichtungen. Lichtdurchflutete Räume und ein freier Blick ins Grüne sorgen für effektives und entspanntes Arbeiten. Ein multimedialer Veranstaltungs- und Konferenzraum im Obergeschoss mit herrlicher Dachterrasse bietet Platz für Besprechungen, Events und mehr. Akzente wurden gesetzt mit ausgewählten Materialien, gezielter Belichtung und spannenden Sichtbeziehungen. Neben den Büroräumen der Steuerkanzlei Fürsattel und Kollegen und einer Wohnung entstanden neue Räume, in die eine Rechtsanwaltskanzlei eingezogen ist. Durch die vermieteten Räumlichkeiten fließen investierte Mittel zurück, der Neubau wird ein Stück weit mitfinanziert. Ökonomisch effizienter kann man ein neues Bauwerk kaum nutzen. Zudem ist es ästhetisch und funktional, und es wertet die städtebauliche Situation entlang der Weißenburger Straße und innerhalb des Baugebietes am Wendehammer auf.